Jahresforum 2023: Beruf und Care-Arbeit vereinbaren

veröffentlicht am 20. Dezember, 2023
im Gespräch (v.l.): Georg Oberkötter, Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW, Janette Kuhn (Moderation), Greta Ollertz (Kuratorium Deutsche Altershilfe) Nicola Grade, Netzwerk Gesundheitswirtschaft Münsterland, und Dr. Kirsten Tacke-Klaus, Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld .
im Gespräch (v.l.): Georg Oberkötter, Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW, Janette Kuhn (Moderation), Greta Ollertz (Kuratorium Deutsche Altershilfe) Nicola Grade, Netzwerk Gesundheitswirtschaft Münsterland, und Dr. Kirsten Tacke-Klaus, Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld .

Die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege steht bei 80 Prozent der Beschäftigten ganz oben auf der Agenda. In einem dynamischen Umfeld, in dem Unternehmen nach innovativen Lösungen zur Mitarbeiterbindung suchen, hat das Netzwerk Vereinbarkeit Beruf und Pflege im Münsterland kürzlich gemeinsam mit dem Landesprogramm zur Vereinbarkeit von Beruf & Pflege NRW sein Jahresforum 2023 mit mehr als 80 Teilnehmenden veranstaltet. Das Treffen im Atlantic Hotel Münster zielte darauf ab, Unternehmen und Beschäftigten Lösungen für die Herausforderungen der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege näherzubringen und Care-Arbeit sichtbar zu machen. Die Veranstaltung richtete sich an Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, betriebliche Pflege-Guides, Personalverantwortliche und andere Beschäftigte aus dem Bereich der Vereinbarkeit und sprach sowohl Unternehmen mit bestehenden Vereinbarkeitsmaßnahmen als auch interessierte Betriebe an.

Praxisnahe Lösungen für Beschäftigte

Geschäftsführerin Helen Swetlik vom Druckhaus Dülmen berichtete in ihrem Best-Practice-Vortrag über ihre Erfahrungen mit Vereinbarkeitslösungen. Als Geschäftsführerin hat sie die Charta zur Vereinbarkeit von Beruf & Pflege im Jahr 2022 vor allem mit Blick auf die Fachkräftesituation unterzeichnet. Als Ansprechpartnerin für die Mitarbeitenden kommt es ihr vor allem darauf an,

Monika Kübel (r.) vertrat die WESt beim (r.) Netzwerk Vereinbarkeit Beruf und Pflege im Münsterland.

die Situation derjenigen mit privaten Betreuungs- und Pflegeaufgaben zu verstehen und die Bedürfnisse im Rahmen sinnvoller und teamverträglicher Lösungen zu berücksichtigen. Um als Pflege-Guide in ihrem Unternehmen optimal wirken zu können, hat sie die 2,5-tägige Qualifizierung zum betrieblichen Pflege-Guide absolviert und fühlt sich dadurch optimal für die Gespräche vorbereitet. Helen Swetlik ist erste Anlaufstelle für ihre 30 Mitarbeitenden, wenn diese sich um ihre Angehörigen kümmern müssen oder wollen. Der digitaler Pflegekoffer ermöglicht es ihr, in Pflegesituationen sofortige Unterstützung zu bieten und an die richtigen Experten zu verweisen.

Auch Thorsten Hagedorn, Key Account Manager bei MBH Maschinenbau & Blechtechnik aus Ibbenbüren und ebenfalls betrieblicher Pflege-Guide, hob die Bedeutung des Sichtbarmachens von Care-Arbeit im eigenen Unternehmen hervor. Dies könne über verschiedene Kanäle wie Intranet, Mitarbeiterzeitung, Schwarzes Brett oder Befragungen in der Lohnabrechnung erfolgen und sei ein Wettbewerbsvorteil für jeden Arbeitgeber. “Brutal ehrlich sein, ist keine Schwäche, sondern eine Stärke,” so Hagedorn.

Wachstum durch Care-Arbeit

Sascha Verlan von der Initiative Equal Care Day schloss sich in seinem Vortrag an und betonte, dass Care-Arbeit Menschen immer wachsen lässt, egal ob man sich um die eigenen Kinder, die (Schwieger-)Eltern oder den Partner kümmere. Sein spannender Beitrag zum Thema Mental Load, also die empfundene mentale Belastung, in Verbindung mit der Care-Arbeit regte zu weiteren Diskussionen an.

Das Jahresforum 2023 zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege im Münsterland war eine gemeinsame Initiative des Servicezentrums des Landesprogramms Vereinbarkeit von Beruf & Pflege, das im Kuratorium Deutsche Altershilfe das Landesprogramm koordiniert wird (Greta Ollertz), der Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld (Kirsten Tacke-Klaus), der Gesellschaft für Wirtschaft im Kreis Warendorf (Jessica Kleine), der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Kreis Steinfurt (Monika Kübel), Netzwerk Gesundheitswirtschaft Münsterland (Nicola Grade) und Wirtschaftsförderung Kreis Borken (Kerstin Schmitt).

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