3. KI-Stammtisch der Kreis-Wirtschaftsförderung: 80 Teilnehmende diskutieren in Laer über Künstliche Intelligenz im Mittelstand

Bereits zum dritten Mal lud die Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Steinfurt mbH (WESt), diesmal gemeinsam mit der Gemeinde Laer, zum KI-Stammtisch ein. Rund 80 Vertreterinnen und Vertreter regionaler Unternehmen nutzten die Gelegenheit, sich über aktuelle Entwicklungen, konkrete Anwendungsmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz und Kooperationsmöglichkeiten auszutauschen.
Der KI-Stammtisch versteht sich als niedrigschwellige Plattform für Unternehmen, die bereits mit KI arbeiten oder erste Erfahrungen sammeln möchten. Ziel der kostenfreien Veranstaltungsreihe der Wirtschaftsförderung ist es, praxisnahe Impulse zu geben, Austausch zu ermöglichen und die regionale Vernetzung rund um KI-Themen zu stärken.
Fachliche Impulse und Praxisbeispiele im Fokus
Auf der Agenda der regelmäßigen Treffen stehen Fachvorträge, Praxisberichte und Hinweise zu Kooperationsmöglichkeiten – etwa mit Start-ups oder über studentische Projekte.

v.l.n.r.: Michael Berndt (KI-Experte), Christian Holterhues (WESt-Geschäftsführer) und Manfred Kluthe, Bürgermeister der Gemeinde Laer
Nach der Begrüßung durch Christian Holterhues (Geschäftsführer WESt mbH) stellte Michael Berndt, KI-Experte und Strategieberater für den Mittelstand, die neuesten technologischen Entwicklungen vor. Anhand konkreter Beispiele zeigte er, dass sich insbesondere für kreative Menschen viele neue Chancen eröffnen, mit KI innovative Geschäftsmodelle umzusetzen. Sein Fazit: „Die technologische Entwicklung ist eine Riesenchance für uns alle.“
Praxisnah wurde es mit dem Vortrag von Dirk Uhlenbrock, Managing Director der B&W International GmbH. Er schilderte die bisherigen Erfahrungen des Unternehmens mit KI-Technologien.

Dirk Uhlenbrock schilderte seine Erfahrungen mit digitalen Assistenten im Unternehmensalltag
Die B&W International GmbH wurde 1998 gegründet, hat ihren Hauptsitz in Ibbenbüren, ist in 75 Ländern aktiv und verfügt über fünf internationale Standorte mit insgesamt rund 300 Mitarbeitenden. Im Unternehmen herrscht eine offene Kultur, in der das Ausprobieren von KI-Lösungen ausdrücklich erwünscht ist – stets unter Berücksichtigung klarer Richtlinien. Schulungen finden regelmäßig statt, ergänzt durch schriftliche Grundlagen wie eine erste KI-Richtlinie, Schulungsunterlagen sowie Do’s & Don’ts.
Um den steigenden Bedarf an schneller Datenverarbeitung zu bewältigen, entwickelte B&W eigene digitale Assistenten. Diese sind jeweils auf ein Fachgebiet spezialisiert und unterstützen die Mitarbeitenden unter anderem beim Wissensmanagement, bei der Messenachbereitung, in der Qualitätssicherung sowie im internationalen Geschäft. Durch ihren Einsatz konnte die Effizienz zentraler Prozesse um rund 30 Prozent gesteigert werden, so der Referent.
Studierendenprojekt AIDION
Für mittelständische Unternehmen, die keine eigenen Ressourcen für die Integration von KI haben, haben die Studenten Philipp Wiffel (FH Münster), Frederick Küsgens (FH Münster) und Viktor Eirich (TU Dortmund) eine Lösung entwickelt: Sie haben mehrere Einstiegshürden für den Mittelstand identifiziert und wollen es sich zur Aufgabe machen, genau für diese Betriebe maßgeschneiderte KI-Agenten zu entwickeln. Was derzeit noch ein studentisches Projekt ist, soll bald als Start-up mit dem Namen AIDION an den Start gehen. Beim Stammtisch stellten sich die Studenten den Gästen vor und nutzten die Gelegenheit, mögliche Kooperationspartner für KI-Projekte zu gewinnen.

Philipp Wiffel (FH Münster) stellte in seinem Pitch zentrale Einstiegshürden für KI im Mittelstand vor
KI in der Verwaltung: Chatbot „Laera“
Ein weiteres Highlight war die Präsentation von Laera, dem neuen KI-Chatbot der Gemeinde Laer. Bürgermeister Manfred Kluthe erläuterte, wie Bürgerinnen und Bürger künftig über den digitalen Assistenten Verwaltungsprozesse – etwa Anmeldungen oder Anträge – schneller und einfacher erledigen können. Wichtig sei dabei, so Kluthe, dass der Chatbot datenschutzkonform, anonym und lokal betrieben werde. Sein Fazit: „KI soll nicht für uns denken, sondern mit uns.“

„Nicht nur staunen – verstehen, was KI wirklich macht“, so Bürgermeister Manfred Kluthe
Neben den Fachimpulsen stand der Austausch im Vordergrund. Die Teilnehmenden nutzten die Gelegenheit, in offener Atmosphäre Erfahrungen zu teilen, Kontakte zu knüpfen und mögliche Kooperationen anzustoßen.
Der nächste KI-Stammtisch im Kreis Steinfurt findet am Donnerstag, 4. Dezember 2025, bei der husare GmbH in Emsdetten statt. Kostenfreie Anmeldung unter: www.westmbh.de/ki-stammtisch-4.

Gruppenbild mit Veranstaltern und Referenten (v.l.n.r.): Frederick Küsgens (AIDION), Philipp Wiffel (FH Münster), Manfred Kluthe (Bürgermeister Laer), Michael Berndt (KI-Experte), Varvara Leinz (WESt), Dirk Uhlenbrock (B&W), Christian Holterhues (WESt) und Viktor Eirich (FH Dortmund)
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