Teilzeitausbildung – Eine flexible Lösung für unterschiedliche Lebenssituationen

veröffentlicht am 8. Januar, 2025
Die Ausbildungsbeauftragte der IHK für den Kreis Steinfurt Andrea van der Schüür (rechts) besuchte Teilzeitauszubildende Stefanie Krasniqi (2.v.l.), die bei der WESt mbH zur Kauffrau für Büromanagement ausgebildet wird. Personalerin Anja Bülters (links) und WESt-Geschäftsführer Christian Holterhues (2.v.r.) begleiten die Ausbildung.
Die Ausbildungsbeauftragte der IHK für den Kreis Steinfurt Andrea van der Schüür (rechts) besuchte Teilzeitauszubildende Stefanie Krasniqi (2.v.l.), die bei der WESt mbH zur Kauffrau für Büromanagement ausgebildet wird. Personalerin Anja Bülters (links) und WESt-Geschäftsführer Christian Holterhues (2.v.r.) begleiten die Ausbildung.

Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Steinfurt ist IHK-Ausbildungsbetrieb und bildet aktuell ihre zweite Auszubildende zur Kauffrau für Büromanagement aus. Das Besondere: Die WESt ermöglicht es, die Ausbildung in Teilzeit zu absolvieren – und das zum wiederholten Mal erfolgreich.

Was ist eine Teilzeitausbildung?

Seit 2005 ist es in Deutschland möglich, eine Ausbildung in Teilzeit zu absolvieren. Diese Form der Ausbildung bietet eine flexible Alternative zur Vollzeitausbildung und ist insbesondere für Menschen geeignet, die aus verschiedenen Gründen nicht in der Lage sind, eine reguläre Vollzeitausbildung zu durchlaufen. Zu den häufigsten Gründen zählen:
• die Betreuung kleiner Kinder,
• die Pflege von Eltern oder anderen pflegebedürftigen Personen,
• das Leben mit einer Behinderung.

Wie funktioniert eine Teilzeitausbildung?

Die duale Ausbildung in Teilzeit unterscheidet sich in der Struktur nur geringfügig von der Vollzeitausbildung:
• Berufsschulunterricht:
Der Unterricht in der Berufsschule findet wie gewohnt in vollem Umfang statt, die Inhalte entsprechen denen einer Vollzeitausbildung.
• Ausbildungsbetrieb:
Die Arbeitszeit im Ausbildungsbetrieb wird jedoch reduziert. Es ist wichtig, dass der Ausbildungsbetrieb als zentraler Partner offen und von Anfang an in die Planungen eingebunden wird. Gemeinsam kann die genaue wöchentliche Arbeitszeit festgelegt werden. Eine Verlängerung der Ausbildungsdauer ist bei einer Teilzeitausbildung nicht zwingend erforderlich. Die Entscheidung darüber erfolgt nach gesetzlicher Prüfung. Bei Fragen stehen die Industrie- und Handelskammer (IHK) sowie die Handwerkskammer (HWK) beratend zur Seite.

Vorteile der Teilzeitausbildung

Nicht nur die Auszubildenden, sondern auch die Ausbildungsbetriebe profitieren von diesem flexiblen Modell:
• Erhöhung der Arbeitgeberattraktivität: Betriebe, die Teilzeitausbildungen anbieten, präsentieren sich als moderne und familienfreundliche Arbeitgeber.
• Reduzierung von Ausbildungsabbrüchen: Auszubildende mit familiären oder persönlichen Verpflichtungen können ihre Ausbildung besser mit ihrem Alltag vereinbaren.
• Vergrößerung der potenziellen Bewerberzahl: Das Angebot einer Teilzeitausbildung spricht auch Bewerberinnen und Bewerber an, die sich aus zeitlichen Gründen sonst nicht für eine Ausbildung entscheiden würden. Grundsätzlich kann jeder Ausbildungsbetrieb eine Ausbildung in Teilzeit anbieten.

Teilzeitausbildung bei der WESt mbH

Die WESt mbH ist ein qualifizierter Ausbildungsbetrieb, der die Möglichkeit einer Teilzeitausbildung bietet. Seit Dezember 2023 absolviert Stefanie Krasniqi erfolgreich ihre Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement mit einer reduzierten Arbeitszeit von 30 Stunden wöchentlich. Sie ist bei der WESt in verschiedenen Bereichen eingesetzt und ist darüber hinaus auch in einzelnen Ämter der Kreisverwaltung Steinfurt tätig. Parallel dazu besucht Frau Krasniqi das Hermann-Emmanuel-Berufskolleg in Steinfurt in vollem Umfang. Dieses Ausbildungsmodell bietet ihr die Möglichkeit, berufliche und private Aufgaben bestmöglich zu vereinbaren.

„Ich schätze es sehr, dass ich mit diesem Teilzeit-Modell Beruf und Familie gut miteinander vereinbaren kann.“ – Stefanie Krasniqi (Auszubildende)

„Wir freuen uns, dass wir Frau Krasniqi auf diesem Wege ermöglichen konnten, eine vollwertige und qualifizierte Ausbildung zu absolvieren“, erklärt Anja Bülters, Ausbilderin bei der WESt mbH und ergänzt: „Wir sind stolz, dass unsere beiden bisherigen Auszubildenden, ihren jeweiligen Weg so erfolgreich gemeistert haben!“

Andrea van der Schüür, Ausbildungsberaterin der IHK Nord Westfalen, erläutert: „Die Teilzeitausbildung ist ein Gewinn für alle – sie ermöglicht es Menschen in individuellen Lebenssituationen, ihren Berufsweg zu gehen, und eröffnet Unternehmen neue Chancen, Talente zu fördern und Vielfalt zu stärken.“

 

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