Startup „Grünlieb“ aus Steinfurt macht Gebäude nachhaltig grüner

Pflanzenträume wahr machen und dabei eine gesunde Umgebung wie ansprechende Atmosphäre zum Leben und Arbeiten schaffen – das ist die Mission von „Grünlieb“, einem erfolgreichen Startup aus Steinfurt.
Wie es dazu kam? Ein ähnliches Geschäftsmodell hatten Daniel Ahadzadeh und Loana Hülskötter während der Coronazeit gemeinsam mit dem in Luxemburg lebenden Cousin des Steinfurters aufgebaut. Durch Zufall fanden beide vor zwei Jahren ein Haus in Borghorst und kamen wieder zurück ins Münsterland. „Mein Großvater war Gärtner und ich war von klein auf von Pflanzen begeistert. Jetzt habe ich meine Leidenschaft zum Beruf gemacht“, erzählt die 26-Jährige. Hinter der Idee steht auch ihr Partner: „Ich wollte immer selbstständig arbeiten – genau wie mein Vater. Da das Geschäftsmodel in Luxemburg schnell Früchte trug, wollten wir es auch hier versuchen. Zurzeit ist unsere Hauptaufgabe, vor Ort größer zu werden.“ So sind eine große Produktion und ein Showroom in Steinfurt geplant.
Schnelles und nachhaltiges Geschäftsmodell
Zwar können sie bei großen Projekten auf Mitarbeiter zurückgreifen. Doch das meiste machen Loana Hülskötter und Daniel Ahadzadeh noch selbst. Kunden sind Unternehmen, Institutionen und Privatleute aus dem In- und Ausland. Auch große Geschäftsräume und Fassaden begrünen sie oft innerhalb eines Tages. Wie sie das schaffen? „Unsere Pflanzenwelten sind modular aufgebaut. Wir bepflanzen alles in Kassetten aus hundert Prozent recycelbarem Kunststoff und setzen diese beim Kunden vor Ort ein. Die Pflanzen sind vorkultiviert, leicht tauschbar und können wie die Modulsysteme mehrmals wiederverwendet werden. Es muss so gut wie nichts weggeworfen werden. Daher ist unser Müllabdruck sehr gering“, erläutert der 25-Jährige. Die Resonanz ist positiv: „Wir hören immer wieder, dass ein anderes Arbeitsklima herrscht in derart bepflanzten Räumen. ‚Wir haben jetzt bessere Luft als draußen‘, sagte uns ein Kunde einmal.“ Das hat seinen Preis wie beide unumwunden zugeben. Aber gerade bei jungen Unternehmen sei ein Wandel hin zu mehr Lebensqualität am Arbeitsplatz festzustellen.
Eine der mit 200 Quadratmetern größten Pflanzwände Europas, ein Dschungel im Büro oder ein über drei Stockwerke in einem Wohnhaus wachsender Baum – viele besondere Projekte haben Loana Hülskötter und Daniel Ahadzadeh, die Gesichter hinter „Grünlieb“, in den vergangenen Jahren schon verwirklicht. Mit Pflanzenbildern oder beidseitig begrünten Raumtrennern für Wartebereiche, Besprechungsräume oder Großraumbüros geht es auch eine Nummer kleiner, aber bleibt immer besonders und oft exotisch.
Zurzeit sind Dach- und Fassadenbegrünungen – auch wegen Zuschüssen über Fördermittel – ein großes Thema. Erst im November 2022 hat das NRW-Umweltministerium weitere fünf Millionen Euro zur Förderung der sogenannten Klimawandel-Vorsorge in Kommunen bereitgestellt. Diese können für Dach- und Fassadenbegrünungen als auch für die Entsiegelung und Bepflanzung von Schul- und Kitageländen eine Förderung beantragen. Kommunen können die Mittel auch verwenden, um über eigene Programme die Dach- und Fassadenbegrünung an privaten Gebäuden zu unterstützen.
Die Liebe zu Pflanzen war da, Fachwissen haben sich beide über Lehrgänge und Schulungen angeeignet. Als Grundvoraussetzung für das Gelingen und das weitere Wachstum ihres Startups sehen der Volkswirt und die Betriebswirtschaftlerin aber ihren wirtschaftlichen Background: „Das ist ein enorm wichtiger Faktor für unseren beruflichen Erfolg. Gärtner kann man einstellen. Ein fundiertes Geschäftsmodell entwickeln und umsetzen muss man selber.“ Daher gibt es neben dem Verkauf ein Mietmodell: „Wir haben schnell gemerkt, dass der alleinige Verkauf nicht besonders rentabel ist. Man kann unsere Pflanzen daher auch mieten. So haben wir mit langfristigen Verträgen einen konstanten Cashflow.“
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