In kleinen Veränderungen denken

WESt-Veranstaltung: Personalverantwortliche tauschen sich auf Einladung der WESt bei visunext SE aus

„Als Personalverantwortliche wissen Sie, dass nur ein gutes Gehalt nicht mehr ausreicht. Zuschüsse für Fitnesskurse, manchmal Firmenwagen, betriebliche Krankenversicherung – auch das sind mittlerweile Benefits, mit denen man sich kaum noch abhebt“, sprach Sonja Raiber, stellvertretende WESt-Geschäftsführerin, Herausforderungen an, mit denen Personalverantwortliche heute bei der Suche nach Mitarbeitenden konfrontiert sind. Über aktuelle Trends, Herausforderungen und Chancen in der Personalarbeit haben sich kürzlich auf Einladung der WESt rund 30 interessierte Führungskräfte, Personalverantwortliche und Geschäftsführende aus regionalen Unternehmen bei der Firma visunext SE in Emsdetten ausgetauscht. Der Tenor: Die Fähigkeit zu Veränderung und Flexibilität ist eine neue Kernaufgabe für Unternehmen.

Dieser Überzeugung war auch Dr. Axel Niclas, Senior Director Sales & Buisness Development bei visunext SE: Die Herausforderung im Unternehmen sei im Zuge von Corona gewesen, den Wunsch der Mitarbeitenden nach hybriden Arbeitsformen – also zum einen flexibel zum Beispiel im Homeoffice und zum anderen gemeinsam mit Kollegen – zu verwirklichen. Insbesondere für das kollaborative Arbeiten habe man für die rund 180 Beschäftigten zahlreiche Möglichkeiten geschaffen. Denn: „Flexibilität durch hybride und interaktive Arbeitsweisen steigert die Produktivität“, so Niclas Erfahrung. Wie sich die Personalarbeit konkret bei visunext SE gestaltet, erläuterten Jessica Wies und Sarah Schier vom People & Culture-Team. Der Anbieter für Heimkino- und Präsentationstechnik setzt auf „Active Sourcing“. Hierbei handelt es sich um eine Recruiting-Methode, bei der Unternehmen gezielt geeignete Kandidatinnen und Kandidaten für eine offene Stelle suchen, ansprechen und rekrutieren. Diese direkte und individuelle Ansprache erfolgt über verschiedene Kanäle wie Business-Netzwerke im Internet. Außerdem setzt das Unternehmen auf das Programm „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“. Bei dem internen Anreizprogramm erhalten Kollegen eine Prämie, wenn sie uns einen neuen Mitarbeitenden empfohlen haben. Doch nicht nur die Mitarbeitergewinnung, auch ein durchstrukturierter Onboarding-Prozess über einen längeren Zeitraum hinweg sei sehr wichtig zur Integration und Bindung eines neuen Mitarbeiters an das neue Unternehmen. Denn nicht wenige kündigten in Deutschland bereits innerhalb der ersten 100 Tage den neuen Job.

Jessica Wies (l.) und Sarah Schier (3.v.l.) von visunext SE sowie Sonja Raiber (2.v.l.) und Varvara Leinz von der WESt freuten sich über die große Resonanz bei der Veranstaltung.

Die Relevanz des „An-Bord-Nehmens“ hob auch Monika Leiking, Leitung des Service Onboarding@Münsterland beim Münsterland e.V. hervor: „Das Eine ist einen neuen Job zu finden, das andere an einem neuen Lebensort anzukommen. Und dabei sollte man neue Beschäftigte unterstützen.“ Dies genau sei Intention des Beratungs- oder auch Willkommensservice, der Fachkräfte beim Ankommen und Arbeitgebende in der Region bei der Fachkräftesicherung unterstütze. „Wir haben hier eine familiäre Unternehmenskultur im Münsterland. Das zieht viele an“, zeigte sich Leiking überzeugt und hob das Thema „Internationale Fachkräftegewinnung“ als „ganz wichtigen Punkt“ hervor, bei dem der Service Onboarding@Münsterland ebenfalls durch gezielte Informationen und einen persönlichen Beratungsservice unterstütze.

„Eine Transformation endet nie, ein Unternehmen wird nicht fertig“, betonte Carina Alfert, Organisationsentwicklerin in der Region, und ermutigte, sich intensiv mit dem eigenen Unternehmen und dem Führungsverständnis auseinanderzusetzen. Sie plädierte dafür in kleinen Veränderungen zu denken und auch neue Ansätze kennenzulernen, um sich als Unternehmen zu transformieren und fit für die Zukunft zu machen. Das dürfe aber nicht heißen, der eigenen Organisation etwas überzustülpen, nur weil es dem Zeitgeist entspreche. „Egal ob es um Themen wie New Work, agile Organisationen oder mehr Eigenverantwortung geht. Sie sollten in den Austausch gehen und sich immer fragen: welches Problem soll wirklich gelöst werden und was brauchen wir wirklich?“

Im Laufe des Abends nutzte die WESt die Gelegenheit, die Personalverantwortlichen auf den Wettbewerb für innovative Personalarbeit in Unternehmen aus dem Kreis Steinfurt „Betriebsplus 2024“ aufmerksam zu machen. Weitere Informationen dazu gibt es unter https://www.betriebsplus.de/.