Neues Leader-Projekt vermittelt nachhaltiges und soziales Unternehmertum an Schulen im Kreis Steinfurt

Wie kann man gesellschaftliche Herausforderungen angehen? Wie entstehen nachhaltige Geschäftsideen? Wie kann unternehmerisches Denken mit sozialer Verantwortung verbunden werden? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des neuen Leader-Projekts „Zukunft unternehmen!“, das Schülerinnen und Schüler im Kreis Steinfurt ab Klasse 9 für gesellschaftsorientiertes Unternehmertum sensibilisieren soll. Die Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Steinfurt (WESt) setzt das Projekt in Zusammenarbeit und mit finanzieller Unterstützung von Lernen fördern e.V. und der Kreissparkasse Steinfurt um. Der größte Teil der Mittel stammt aus dem EU-Förderprogramm LEADER, das sich seit 1994 die Entwicklung des ländlichen Raums auf die Fahnen geschrieben hat, unter Beteiligung des Landes Nordrhein-Westfalen.
Beim ersten Treffen des auf zwei Jahre angelegten Projekts kamen Dienstag die zentralen Akteure zusammen, um die nächsten Schritte zu planen. Neben dem Geschäftsführer der WESt Christian Holterhues und der neuen Projektkoordinatorin Carolin Möllenbeck nahmen auch Landrat Dr. Martin Sommer, Carl-Christian Kamp von der Kreissparkasse Steinfurt, Andrea Rüter von Lernen fördern e.V. sowie Horst Schöpper von der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Steinfurter Land e.V. teil.
Nachhaltiges Unternehmertum in Schulen verankern
Zum Hintergrund: Unternehmen spielen eine zentrale Rolle bei der Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen – insbesondere im ländlichen Raum, wo soziale und nachhaltige Geschäftsmodelle wie Genossenschaften bereits lange etabliert sind. Gleichzeitig wächst das Interesse junger Menschen an gesellschaftlichen Themen und nachhaltigem Wirtschaften. „Das Projekt „Zukunft unternehmen!“ setzt genau hier an: Schülerinnen und Schüler im Kreis Steinfurt sollen frühzeitig Kompetenzen im nachhaltigen Unternehmertum erwerben. Sie sollen erfahren, dass sich gesellschaftliche Herausforderungen mit unternehmerischen Methoden lösen lassen und lernen, wirtschaftliches Denken mit sozialer Verantwortung zu verbinden“, erklärt Projektkoordinatorin Carolin Möllenbeck. Da dieses Thema bisher kaum in den Lehrplänen verankert sei, schließe das Projekt eine wichtige Lücke. Es unterstütze nicht nur die persönliche Entwicklung der Jugendlichen, sondern trage langfristig auch zur Fachkräftegewinnung und der Weiterentwicklung des lokalen Gründungsökosystems bei, so Möllenbeck weiter.
„Als Schülerin hätte ich mir genau so ein Projekt gewünscht. Damals hatte ich gar nicht auf dem Schirm, dass ich selbst Gründerin sein könnte – mit dem richtigen Impuls hätte ich es wahrscheinlich viel früher gewagt. Genau diesen Anstoß wollen wir jetzt jungen Menschen im Kreis geben. Sie sollen sehen, dass Unternehmertum nicht nur für andere gedacht ist, sondern eine echte Möglichkeit für sie selbst sein kann“, meint die 40-jährige, die selbst vor fünf Jahren ein Startup mit nachhaltigem Geschäftsmodell gegründet hat.
In Workshops an Schulen sollen die Jugendlichen künftig lernen, wie wirtschaftliches Handeln und gesellschaftliches Engagement zusammenwirken können. Durch die Entwicklung eigener nachhaltiger Geschäftsideen erwerben sie praxisnah unternehmerische Kompetenzen, die sie auf ihrem weiteren Bildungs- und Berufsweg begleiten. Ergänzend dazu sollen Kooperationen mit regionalen Unternehmen, Startups und Initiativen die praktische Anwendung und den Austausch mit der Wirtschaft fördern.
„Gesellschaftsorientiertes Unternehmertum ist eine wichtige Säule für die Zukunftsfähigkeit unserer Region. Mit diesem Projekt möchten wir junge Menschen frühzeitig für innovative, nachhaltige Geschäftsmodelle begeistern und ihnen praxisnah zeigen, wie sie ihre eigenen Ideen umsetzen können“, erklärt Christian Holterhues. Und auch Landrat Dr. Martin Sommer ist überzeugt: „Nachhaltiges Unternehmertum ist ein wichtiger Bestandteil der wirtschaftlichen Zukunft unseres Kreises. Mit diesem Projekt stärken wir nicht nur die Innovationskraft unserer Region, sondern auch das Verantwortungsbewusstsein junger Menschen.“ „Eine wichtige Investition in die Zukunft“, meint Horst Schöpper von der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Steinfurter Land e.V.
Die Projektpartner vor Ort freuen sich auf die weitere Zusammenarbeit: Andrea Rüter, Vorstandssprecherin des Lernen fördern Unternehmensverbunds ist begeistert: „Unternehmerisches Handeln einhergehend mit sozialer Verantwortung passt hervorragend zu unserer Arbeit. Zudem unterstützen wir seit Jahrzehnten junge Menschen in ihrer beruflichen Orientierung und Entwicklung. Dieses Projekt bietet eine wertvolle Chance, Schülerinnen und Schülern frühzeitig zu zeigen, wie sie mit ihren eigenen Ideen zur Steigerung des Gemeinwohls beitragen können.“ Und auch Carl-Christian Kamp, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Steinfurt sieht großes Potential: „Als regional verwurzeltes Kreditinstitut liegt uns die Förderung von Bildung und Unternehmertum besonders am Herzen. „Zukunft unternehmen!“ verbindet beides auf ideale Weise: Es vermittelt Schülerinnen und Schülern wirtschaftliche Kompetenzen und fördert zugleich nachhaltige Geschäftsideen. Wir freuen uns, dieses wichtige Projekt als Partner zu unterstützen.“
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