Landesregierung legt Zwischenbericht zur Digitalstrategie vor

Minister Pinkwart: Nordrhein-Westfalen ist bei der digitalen Aufholjagd einen großen Schritt vorangekommen.
„In den vergangenen Monaten, in denen die Corona-Pandemie den Alltag umkrempelte, haben wir den Stand der Digitalisierung gewissermaßen im Reallabor erlebt und festgestellt: Wichtige Weichen sind gestellt und manche der gesteckten Ziele sogar schon erreicht. Die Digitalisierung der Verwaltung ist eine Mammutaufgabe, die größte Verwaltungsreform seit Jahrzehnten. Bildung, Mobilität, Gesundheit – in all diesen Bereichen gehen die Anforderungen an eine digitale Zukunft mit enormen Investitionen einher. Wir haben die ‚Aufholjagd‘, wie es vor einem Jahr in der Strategie formuliert wurde, nicht nur angenommen, sondern sind ein großes Stück vorangekommen.“
Der Fortschrittsbericht zur Digitalstrategie beschreibt Zwischenstände zur Umsetzung der strategischen Ziele:
Nahverkehr
Seit Dezember 2019 können erstmalig alle Nahverkehrstarife in Nordrhein-Westfalen aus einer Hand digital gebucht werden. Möglich macht das die mobil.nrw-App.
Virtuelles Krankenhaus
Eine digitale Plattform macht medizinische Fachexpertise aus den Spitzenzentren landesweit verfügbar. Aufgrund der Pandemie wurde der für Frühsommer 2020 geplante Start vorgezogen.
Gesundheits-Netz
40.000 Arztpraxen, mehr als 350 Krankenhäuser, 4.400 Apotheken und weitere Gesundheitseinrichtungen sind vernetzt, die Telematik-Infrastruktur sichert die Kommunikation zwischen allen stationären und ambulanten Einrichtungen. Im nächsten Schritt können Pflegeheime eingebunden werden.
Digitale Verwaltung
Noch vor der Sommerpause hat der Landtag die Novellierung des
E-Government-Gesetzes Nordrhein-Westfalen beschlossen. Es erweitert den Geltungsbereich auf Schulen, Hochschulen und nahezu alle Landesbehörden, um Behördengänge noch bequemer von zu Hause aus erledigen zu können.
Modellregionen
Die Regionen um Aachen, Gelsenkirchen, Paderborn, Soest und Wuppertal digitalisieren schneller, um Bürgern und Unternehmen attraktive Angebote zu bieten. Als digitale Pioniere erarbeiten sie konkrete Lösungen für alle Kommunen im Land. 62 Projekte (Volumen: 100 Millionen Euro) sind an den Start gegangen.
Mobile Arbeit
Um die Arbeitsfähigkeit in der Corona-Pandemie zu gewährleisten, wurden seit 1. März mehr als 14.000 Arbeitsplätze in Ministerien und Landesbehörden zu Homeoffice-Plätzen umgestaltet. Insgesamt können nun 36.000 Beschäftigte mobil arbeiten.
Breitband
76 Prozent der Haushalte sind mit mindestens 400 Mbit/s versorgt. 93 Prozent der 5.400 Schulen sind mit gigabitfähigen Netzen erschlossen oder dafür vorgesehen (Ende 2018: 59 Prozent). Von 3.900 Gewerbegebieten waren im 1. Quartal 2020 68 Prozent mit Glasfaser erschlossen oder dafür vorgesehen (Vorjahr: 37 Prozent).
Minister Pinkwart: „Wir wollen uns auf die Chancen der Digitalisierung konzentrieren, aber immer auch die Teilhabe der Menschen im Blick haben und sie motivieren und unterstützen, diese Chancen zu nutzen.“
Die Digitalstrategie des Landes soll im kommenden Jahr mit Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger weiter fortgeschrieben werden.
Die Digitalstrategie zum Download finden Sie hier.
Teilen Sie den Artikel und empfehlen Sie diesen weiter!
Weitere Archivinhalte
#Fördermittel – Themenschwerpunkt Innovationen
Fördermittel für Innovationen gibt es einige, doch welche sind die passenden für eine bestimmte Idee? Diese Frage werden Ihnen Guido Hellmer von der NRW.Bank und Stefan Adam von TRAIN Transfer und Innovation im Kreis Steinfurt beantworten, indem Sie Ihnen die wichtigsten Förderprogramme – zum Teil an Hand von Beispielen – vorstellen. In der Veranstaltungsreihe #Fördermittel…
Beruf und Pflege in Unternehmen: Wie können Betriebe pflegende Angehörige unterstützen?
Foto: Envato Elements, Lizenz Kostenfreie Fortbildung für Firmen aus NRW durch Unterstützung der Landesinitiative Vereinbarung Beruf und Pflege Was ist zu tun, wenn die eigenen Eltern pflegebedürftig werden? Wie finden Betroffene die passende ambulante oder stationäre Pflegeeinrichtung? Was bedeutet die neue Situation für den eigenen Berufsalltag? Die Familienbildungsstätte Rheine (FBS) bietet in Zusammenarbeit mit der…
Hoffnungsträger Feststoffbatterie – kurz vor dem Sprung in die industrielle Fertigung?
Vergrößerte Reichweite, kürzere Ladezeiten, noch mehr Sicherheit: Die Feststoffbatterie gilt als vielversprechende Technologie für Batteriesysteme der nächsten Generation – insbesondere für die Elektromobilität. Wie ist der aktuelle Stand der Forschung? Und wann erobert die Feststoffbatterie den Markt? Diesen und weiteren Fragen gehen unsere Referierenden Dr. Andreas Roters (Senior Project Manager, SCHOTT AG) und PD Dr….