Von Tecklenburg in die große Welt der Mode

veröffentlicht am 22. August, 2023
Designerin Anna Schäfer hat mit Mondbrand ihr eigenes Modelabel gegründet.
Designerin Anna Schäfer hat mit Mondbrand ihr eigenes Modelabel gegründet.

Anna Schäfer hat mit Mondbrand ihr eigenes Modelabel gegründet – WESt unterstützte bei den ersten Schritten in die Selbstständigkeit

Es ist der Traum vieler junger Menschen – in der Welt der Mode arbeiten oder sogar ein eigenes Modelabel gründen. Anna Schäfer hat ihren Traum wahrgemacht. Die Tecklenburgerin hat mit Mondbrand ihre eigene Modemarke für Frauen auf den Markt gebracht. Rund ein Jahr arbeitete sie mit Hochdruck daran, ihre Pläne in die Tat umzusetzen.

Alltagstaugliche Hemdblusen für Frauen, egal ob fürs Business oder als Keypiece, also als besonders hervorstechendes Kleidungsstück im Alltag möchte die 26-Jährige anbieten: „Fast-Fashion-Produkte (Anm. der Redaktion: Fast Fashion ist eine Design-, Herstellungs- und Marketingmethode, die sich auf die schnelle Produktion großer Mengen Kleidung konzentriert.) neigen extrem leicht zum Knittern und, sind wir ganz ehrlich, ein schlechtes Gewissen ist beim günstigen Kauf inklusive. Meine Blusen aus Hundert Prozent Baumwolle und einer bügelleichten Ausrüstung sollen im Alltag schnell einsatzbereit sein. Moderne Schnitte mit saisonalen Farbtupfern in der EU produziert“, beschreibt sie ihre Geschäftsidee. Von der ersten Idee bis zur Umsetzung war es ein weiter Weg.

Vor sieben Jahren zog es Schäfer nach Hamburg – eine der Modemetropolen in Deutschland. Hier hat sie das Handwerk erlernt. Mit einem Bachelor im Bereich „Bekleidung – Technik und Management“ an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) erhielt sie das „Rundumpaket in Sachen Bekleidung“. Schnell fand sie den beruflichen Einstieg und arbeitete als

Produktmanagerin bei mehreren Modelabels in der Hansestadt: „In meinem ersten Job durfte ich mehr als fünf Modemarken begleiten, die primär über Zalando und AboutYou verkauft wurden. Später habe ich ein Mode-Startup mitaufgebaut und gemerkt, das kann gut laufen.“ Als sie gemeinsam mit ihrem Partner ins Münsterland zurückgezogen ist, nahm der Wunsch, sich selbständig zu machen, konkrete Formen an.

„Die Gespräche haben mir sehr weitergeholfen“

Viele Fragen galt es in der ersten Gründungsphase zu klären. Was muss ich bei einer Gewerbeanmeldung beachten? Welche organisatorischen Weichen müssen gestellt, welche finanziellen Fragen geklärt werden? „Ich habe viele Gespräche mit Yasemin Örlü Köksal, Gründungsberaterin bei der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Stei

nfurt GmbH (WESt) geführt, die mir bei den ersten Schritten auf dem Weg zur Unternehmensgründung beratend zur Seite stand. Besonders welche Kosten jenseits der Produktionskosten für die reine Gründung einzukalkulieren sind und mit welchem Puffer man die Finanzierung planen sollte. Die Gespräche haben mir sehr weitergeholfen und mich motiviert“, erklärt Schäfer rückblickend. Auch den Weg zum Gründungszuschuss, den Existenzgründer und -gründerinnen unter bestimmten Voraussetzungen bei der Agentur für Arbeit erhalten können, hat die Beraterin ihr aufgezeigt. Insbesondere für alleinige Gründer- und Gründerinnen empfehlt sie einen regelmäßen Austausch mit einem Business-Buddy. „Besonders in der Anfangszeit, in der alles eher

schleppend vorangeht, hilft dieser Austausch und motiviert einen immer wieder neu.“

Denn: „Es dauerte lange, bis ich mit der eigentlichen Arbeit starten konnte. Zeitgleich zum Eintrag meines Gewerbes im Handelsregister am 1. Februar habe ich vom Deutschen Patent- und Markenamt die Bestätigung der Eintragung der Marke erhalten.“ Dann mussten Kontakte in der EU geknüpft, Produzenten gefunden werden: „Es heißt klein starten, da alles vorfinanziert und -produziert werden muss. Ich habe die Musterungsphase, bei der meine Designs nach genauen Vorgaben umgesetzt und vor mir geprüft werden mussten, nun abgeschlossen und die Freigabe zur Produktion gegeben. Jetzt kann ich es kaum erwarten, die finalen Produkte bald real in den Händen halten zu können“, sagte Schäfer im Juni.

Inzwischen ist ihre erste Kollektion mit drei Styles herausgekommen. Zwei Kollektionen im Jahr soll es geben. In zwei Jahren, schätzt Schäfer, werde sich Mondbrand am Markt etabliert haben. Ihr Traum: „Meine Mode nicht nur online anzubieten, sondern eine Stange in Einkaufshäusern und kleinen Boutiquen zu bekommen – am liebsten im Hamburger Alsterhaus.“

In dieser in loser Folge erscheinenden Serie stellt die Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Steinfurt mbH (WESt) innovative Gründungen aus dem Kreis Steinfurt vor.

www.mondbrand.design

Teilen Sie den Artikel und empfehlen Sie diesen weiter!

Weitere Archivinhalte