MicroOpt
MicroOpt – Energie- und Ressourceneinsparung für Kläranlagen
Damian Wevelsiep hat ein Modell entwickelt, mit dem kommunale und industrielle Kläranlagen zukünftig Energie einsparen und den Einsatz von Ressourcen nachhaltig optimieren können. Das Einsparpotential ist groß: Laut dem Umweltbundesamt liegt allein in Deutschland der Energiebedarf für kommunale Kläranlagen bei über 4.400 Gigawattstunden pro Jahr. Zum Vergleich: Ein modernes Windrad erzeugt gut zehn Gigawattstunden Strom pro Jahr. Wie bei vielen Gründerbiografien typisch, verläuft die Gründung seines eigenen Unternehmens bei dem 30-Jährigen aus Rheine nicht geradlinig, sondern entwickelt sich gerade in Abhängigkeit verschiedenster Rahmenbedingungen.
#Pitch
In Deutschland übernehmen sowohl kommunale als auch von der Industrie betriebene Kläranlagen die Abwasserreinigung. Die Anforderungen an den Betrieb der Anlagen zum Schutz unseres Grundwassers sind extrem hoch. „Bislang werden viele Kläranlagen energetisch ineffizient betrieben, mit dem Ziel, die Betriebssicherheit zu erhöhen. Daraus ergibt sich ein großes Optimierungspotential hinsichtlich des Energiebedarfs und des Einsatzes von Ressourcen. Ich habe einen Weg gefunden, dieses Optimierungspotential zu erschließen“, erzählt Damian Wevelsiep. Im Detail geht es darum, Klärwerkleistungen mittels biologischem Parameter erstmalig prognostizierbar zu berechnen und somit Handlungsmöglichkeiten für Optimierungen zu gewinnen. Dies ist zum einen für kommunale und industrielle Klärwerkbetreiber Kosten und Energie sparend und zum anderen bietet sich vor allem für die Industrie die Möglichkeit, die Betriebssicherheit deutlich zu steigern.
#Herausforderung
„Die Herausforderung für meine Geschäftsidee liegt aktuell (das heißt im Herbst 2021) darin, mein erprobtes und validiertes Modell mit weiteren praktischen Erfahrungen, zum Beispiel in verschiedenen Industriezweigen, zu verknüpfen“, erzählt Wevelsiep. Jedoch stellt sich für ihn zurzeit vorrangig die Frage nach der grundsätzlichen Gestaltung seiner beruflichen bzw. unternehmerischen Entwicklung. Im Sommer bewarb er sich auf das Gründerstipendium NRW. Die WESt als zertifiziertes STARTERCENTER NRW für den Kreis Steinfurt prüfte in einer Jurysitzung die Geschäftsidee auf Herz und Nieren und sprach die erforderliche Empfehlung dafür aus. Damit könnte Wevelsiep im ersten Jahr seiner Existenzgründung mit dem Stipendium des Landes NRW in Höhe von monatlich 1.000 € gefördert werden. Dem steht jedoch seine aktuelle Vollzeitanstellung als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Projektingenieur für Umwelt und Abwassertechnik an der Fachhochschule Münster entgegen. Es gilt nun, einen Weg zu finden zwischen dieser beruflichen Tätigkeit und deren durchaus attraktiven Perspektiven, der Idee einer Promotion rund um sein innovatives Prognose-Modell und dem Sprung in eine mögliche unternehmerische Selbstständigkeit. Wevelsiep bringt es auf den Punkt: „Das ist vielleicht für viele anfangs eine große Herausforderung: Was traut man sich? Man verlässt ein sicheres Schiff, um auf eigenen Beinen zu stehen. Wann macht man das und wie macht man das am besten?“
#Motivation
„Ich habe momentan die Idee, eventuell zweigleisig zu fahren – die Promotion anzustreben und nebenher mein Unternehmen aufzubauen“, so Wevelsiep. Wie das im Detail aussehen kann, wird die Zukunft zeigen. „Mich motiviert ungemein, dass die Unternehmen, mit denen ich in Kontakt gekommen bin, sehr großes Interesse an meiner Dienstleistung haben. ‚Wann geht’s los?‘ wurde ich dann direkt gefragt. Das spornt natürlich an.“
#Glanzstunde
Das zukunftsträchtige Feedback aus der Industrie ist für Wevelsiep einer der Highlights seiner Gründungsgeschichte. „Das wird Ihnen jeder abkaufen wollen“ – von solch einer Aussage träumt wohl jedes Start up. Noch wichtiger ist für Wevelsiep die Erkenntnis, dass das Kreieren einer eigenen erfolgversprechenden Idee für ihn persönlich eine so starke Triebfeder ist, dass er sich ein Voranbringen dieses Themas in den nächsten Jahren sehr gut vorstellen kann.
#Botschaft
„Wenn ich anderen Gründer:innen etwas raten soll, dann dass sie nicht zu lange warten sollen, wenn sie eine Idee haben. Je eher sie anfangen, sich konkret damit zu befassen, desto besser“, meint Wevelsiep. Für angehende Selbstständige gibt es viele Themen, mit denen sie sich vermutlich noch nie auseinandergesetzt haben, wie etwa das Präsentieren und Formulieren der eigenen Geschäftsidee, die Vermarktung oder die Planung einer Finanzierung. Im Kreis Steinfurt können Gründungswillige auf ein breites Beratungsangebot der WESt, Wirtschaftsförderung- und Entwicklungsgesellschaft Steinfurt mbh, zurückgreifen. „Hilfreich ist es auf jeden Fall, sich Unterstützung zu holen. So hat die WESt mir unter anderem damit geholfen, Kontakte und ein Netzwerk aufzubauen“, berichtet Wevelsiep. Den Anschub für seine Existenzgründung gab ein Accelerator-Programm der FH Münster und TAFH Münster GmbH, welches zusammen mit der WESt umgesetzt wird – Teil eines ganzen Bündels an differenzierten Unterstützungsmaßnahmen für Gründungswillige in der Region.
Wer noch mehr über Damian Wevelsiep und seine Arbeit erfahren möchte, kann gerne Kontakt über seine LinkedIn aufnehmen.