#Chefsache: Impulse aus Wissenschaft und Wirtschaft zu KI in Unternehmen

Einblicke, Hintergründe und Praxisbeispiele rund um das Themenfeld KI in Unternehmen gab es bei der #Chefsache-Veranstaltung am 29. April bei der CLK GmbH in Altenberge. Zahlreiche interessierte Verantwortliche aus Unternehmen der Region folgten der Einladung von WESt und TRAIN und nutzten die Gelegenheit ihre Fragen zu stellen. Es ging um Anforderungen, Risiken und Potentiale von KI sowie um Grundlagen und Anwendungen in der Wirtschaft.
Prof. Dr. Philipp Bitzer von der FH Münster gab in seinem Vortrag unter anderem einen Überblick über verschiedene KI-Modelle. „Jedes Modell hat seine Stärken und jedes Modell ist anders“, erläuterte er. Daher gelte es herauszufinden, welches Modell für den jeweiligen Bedarf passend sei. Flexibilität sei dabei wichtiger als eine frühe Festlegung.
Ein besonderes Augenmerk legte er auf das Thema Sicherheit: „Ohne sichere Infrastruktur, keine nachhaltige KI-Nutzung. Mitarbeitende müssen auf den Schutz ihrer Daten vertrauen können, und die KI darf keine sensiblen Informationen wie Kundendaten oder Know-how nutzen und nach außen tragen. Nur sichere Systeme werden im Unternehmen breit genutzt.“ Als eine Lösung präsentierte er den Einsatz von Retrieval-Augmented Generation (RAG) Systemen. Diese ermöglichen ein datensicheres Hosting, indem aktuelle Wissensquellen mit lokal gehosteten Modellen kombiniert werden. So bleiben sensible Daten geschützt, während veraltete Modelle durch flexible Aktualisierung vermieden werden.
„Künstliche Intelligenz wird immer leistungsfähiger und in Zukunft noch wesentlich komplexere Probleme lösen“, so Bitzer. Ein niederschwelliger, sicherer Zugang zur KI sei deshalb der Schlüssel, um deren Potenziale im Unternehmenskontext tatsächlich zu heben.
Dass das Gebiet der Künstlichen Intelligenz noch in den Kinderschuhen stecke, betonte auch Dr. Carsten Cruse, Geschäftsführer und Gründer der CLK GmbH. Das 1996 gegründet Unternehmen entwickeltet Systeme, die unter anderem für die Objekterkennung, Vermessung und Qualitätsbewertung sowie zur Roboterführung eingesetzt werden. Nach einem Exkurs zu neuronalen Netzen und den Herausforderungen beim Deep Learning stellte er beeindruckende Beispiele aus der Praxis vor: Dabei ging es beispielsweise um das Thema Tierwohl – Stichwort artgerechte Hühnerhaltung – oder das Erkennen von Fremdstoffen in der Lebensmittelproduktion.
Die Moderation übernahm WESt-Geschäftsführer Christian Holterhues, der nach den beiden Fachvorträgen noch eine Teilnehmerin „nach vorne“ bat: Jasmin Kersten gab einen kurzen Einblick, wie sie als Data Scientist bei der Privatmolkerei Naarmann daran arbeitet, geeignete KI-Anwendungen für das Unternehmen zu entwickeln.
Die Teilnehmenden haben viele neue Impulse mitgenommen und nutzten rege die Gelegenheit, ihre Fragen zu stellen und sich miteinander auszutauschen.
#Chefsache ist ein gemeinsames Veranstaltungsformat von WESt und der Initiative TRAIN – Transfer-Innovation-Steinfurt. “Ideen für den Erfolg von morgen“ lautet das Prinzip. Ziel ist es, unternehmensrelevante (Zukunfts-)Themen in den Fokus zu rücken und darüber gemeinsam in den Austausch zu kommen.
Unternehmen, die Interesse haben, im Bereich KI aktiv(er) zu werden, können via Linkedin gerne Kontakt aufnehmen mit Prof. Dr. Philipp Bitzer von der FH Münster. Prof. Bitzer forscht aktuell zum Thema „Datensichere KI im Unternehmen“ und bietet interessierten Unternehmen aus der Region die Möglichkeit, eigene Anwendungsfälle mit No-Code-Ansätzen auf einer datensicheren Plattform zu erproben. Er freut sich über Ihre Kontaktaufnahme und eine potenzielle Zusammenarbeit!
Ebenso bietet die WESt regelmäßig Veranstaltungen zum Themnfeld Künstliche Intelligenz an. In diesem Zusammenhang möchten wir insbesondere auf den KI-Stammtisch hinweisen, der am 22. Mai startet.
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