Studierende entwerfen digitale Gebäude in Modul „BIM interdisziplinär“

veröffentlicht am 28. Februar, 2023
Die Studierenden präsentierten Entwürfe für ein mögliches GRIPS IV.
Die Studierenden präsentierten Entwürfe für ein mögliches GRIPS IV.

Mit der BIM-Methode – das steht für „Building Information Modelling“ – planen Studierende der Fachbereiche Architektur, Bauingenieurswesen und Gebäudetechnik Bauwerke in einem digitalen Zwilling: Am Rechner entsteht ein virtuelles 3-D-Modell des jeweiligen Gebäudes, das im Detail zeigt, wo zum Beispiel bestimmte Strom- oder Wasserleitungen verlaufen und welche Materialien darin verbaut worden sind. Den Umgang mit dieser Zukunftstechnologie, die den Bausektor modernisiert und digitalisiert, lernen Masterstudierende der Fachbereiche Bauingenieurwesen, Architektur und Energie – Gebäude – Umwelt an der FH Münster im Modul „BIM interdisziplinär“: Ein Semester lang entwerfen sie in fachbereichsübergreifenden Teams ein Gebäude mit BIM. Im vergangenen halben Jahr haben die Studierenden dabei Entwürfe für ein perspektivisch denkbares GRIPS-IV-Gebäude (Gründer- und Innovationspark Steinfurt) erstellt, das am Steinfurter Campus entstehen könnte.

„Unser Modul hat im Wesentlichen zwei Ziele“, sagt Prof. Dr. Carsten Bäcker, der „BIM interdisziplinär“ mit Prof. Dr. Henriette Strotmann und Prof. Ulrich Blum leitet. „Die Studierenden sollen sich mit der Methode vertraut machen und das Gelernte im Team anwenden.“ Denn normalerweise treffen Architekten, Bauingenieure und Gebäudetechniker erst im späteren Berufsleben auf der Baustelle zusammen – das Angebot gibt ihnen die Möglichkeit, diese Zusammenarbeit bereits im Studium zu erproben.

Die drei Studierendengruppen des aktuellen Semesters haben bei ihren Gebäudemodellen Nachhaltigkeitskonzepte wie Dachbegrünungen, Baumrigolen, Photovoltaikanlagen und die Verwendung von recyclingfähigen Baustoffen mitgedacht und die Materialien in Material-Gebäudepässen festgehalten. Zudem sind „New Work“-Aspekte in die Arbeiten eingeflossen – die GRIPS-Entwürfe beinhalten unter anderem moderne Co-Working-Spaces und schallisolierte Telefonräume. Wöchentlich haben sich die Gruppen zu einem regelmäßigen Jour Fixe getroffen und ebenso Kostenpläne wie auch Brand- und Schallschutzkonzepte erstellt.

Alexander Ehlig vom Architekturbüro Varwick, die das bereits bestehende GRIPS III im im Auftrag der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft des Kreises Steinfurt (WESt) mbH geplant haben, lobt die Arbeit der Studierenden bei ihrer Präsentation der Projekte auf dem Steinfurter Campus: „Ich finde hier viel aus meinem eigenen Arbeitsalltag wieder. Sie arbeiten wirklich nah an der Realität.“ Christian Holterhues, Geschäftsführer bei der WESt mbH, ergänzt: „An der FH Münster wird frei gedacht. Die Lösungen regen zum Weiterdenken für unseren eigenen Gebäudeentwurf an.“

 

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