Mit Weitblick durch Krisen: erfolgreicher Abschluss des Projekts „WiReSt“

Knapp 50 interessierte Fach- und Führungskräfte aus der Region kamen bei Schmitz Cargobull zum Projektabschluss zusammen.
Wie widerstandsfähig sind Lieferketten und wie können Unternehmen sich besser auf unvorhergesehene Störungen vorbereiten? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Abschlussveranstaltung des Projekts „WiReSt“ (Wirtschaftliche Resilienz im Kreis Steinfurt), an dem die Kreiswirtschaftsförderung WESt mbH gemeinsam mit der Fachhochschule Münster seit ca. zwei Jahren arbeitet. Gastgeber war die Schmitz Cargobull AG in Altenberge, wo die Projektergebnisse mit Partnern und Pilotunternehmen diskutiert wurden.
Zum Auftakt nahm Mechthild Leiwering-Hillers (WESt mbH) die Gäste mit auf eine Reise durch die Entwicklung des Projekts. Sie machte deutlich: Globale Krisen, Materialengpässe und technologische Umbrüche werden auch in Zukunft die Lieferketten herausfordern. Die Unternehmen, die darauf flexibel und innovativ reagieren, sichern sich entscheidende Vorteile. Wie widerstandsfähig der Kreis Steinfurt bereits ist, zeigte anschließend Jost Wiethölter (FH Münster). Die von der FH erarbeitete Regionalanalyse belegt: Die Wirtschaft im Kreis ist breit aufgestellt und eng vernetzt – eine gute Basis für krisenfeste Lieferketten. Vor allem die Verflechtungen innerhalb des Münsterlandes, zum Emsland und in den Osnabrücker Raum spielen dabei eine wichtige Rolle. Außerdem ist der Kreis außergewöhnlich stark vom Güterverkehr über die Straße geprägt. Den Sprung von der Analyse zur Praxis machte dann Doktorand Janis Purk (FH Münster) mit den entwickelten Quick-Checks. Diese helfen Unternehmen, ihre Lieferketten auf Schwachstellen zu prüfen – mit Fokus auf Digitalisierung, Risiko-/Lieferantenmanagement und Innovation. Ein besonderes Highlight: das KI-gestützte Frühwarnsystem, das Risiken in der Supply Chain frühzeitig erkennt und Unternehmen automatisch warnt.

Janis Purk (FH Münster), Irmgard Harrach (Glatfelter/Magnera) und Lukas Wirz (Schmitz Cargobull) diskutierten in einer Talkrunde mimt Monika Hanemann (WESt) die vielversprechenden Möglichkeiten des Frühwarnsystems.
Wie alltagstauglich sind diese Tools? Das diskutierten die Pilotanwender Lukas Wirz (Schmitz Cargobull) und Irmgard Harrach (Glatfelter/Magnera) in einer Talkrunde mit den Projektpartnern Monika Hanemann (WESt) und Janis Purk (FH). Klar wurde: Das Frühwarnsystem stößt auf großes Interesse und weckt hohe Erwartungen – und die bisherigen Tests zeigen bereits vielversprechende Ansätze. Nun geht es darum, technologische und organisatorische Feinheiten weiter zu optimieren, um den Unternehmen den bestmöglichen Nutzen zu bieten. Hanemann betonte: „Wir arbeiten weiter daran, das System praxistauglich zu machen. Ein Leitfaden soll Unternehmen helfen, es eigenständig in ihre Infrastruktur zu integrieren.“ Ein besonderes Dankeschön erhielten die engagierten Unternehmen, die das Projekt durch ihre praktischen Tests und wertvollen Rückmeldungen bereichert haben. Als Anerkennung gab es eine nachhaltige Überraschung. Den Abschluss bildete ein spannender Blick hinter die Kulissen des Gastgebers Schmitz Cargobull, der eindrucksvoll zeigte, wie moderne Produktion und Logistik zusammenspielen.
„Die Projektergebnisse sind ein großer Gewinn für die Region“, fasste Mechthild Leiwering-Hillers zusammen. „Sie liefern Unternehmen konkrete Werkzeuge, um ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken.“ In den kommenden Monaten soll das Frühwarnsystem noch weiter verfeinert und die Erkenntnisse über die Region hinaus bekannt gemacht werden.
Mehr erfahren: Wirtschaftliche Resilienz im Kreis Steinfurt (WiReSt) – WESt mbH
Das Vorhaben „WiReSt“ wird innerhalb des Programms „Region gestalten“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen in Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung gefördert. Die WESt mbH und die FH Münster bedanken sich bei allen Teilnehmern und Partnern für die erfolgreiche Zusammenarbeit und die Unterstützung des Projekts.